Salonepoche. Die tschechische Salonkunst und internationale Szene der bildenden Kunst (1870–1914)

28/09/2022 bis 05/03/2023
Ausstellungssaal Masné krámy
Autor: 
Aleš Filip, Roman Musil
Kurátor: 
Eva Skořepová

Die Ausstellung stellt die tschechische Salonkunst in ihrer europäischen Dimension vor, wie es zwischen den Jahren 1870–1914 in damaligen Salons üblich war.

Die Ausstellung und begleitende Publikation wollen ein bisher weniger bekanntes und mangelhaft reflektiertes Phänomen der tschechischen Salonkunst nahebringen, die bei regelmäßigen Jahresausstellungen des Kunstvereins für Böhmen in Prag präsentiert wurde. Im Einklang mit dem Vorbild der Pariser Salons brachten sie dem Publikum die Informationen über das Geschehen in der bildenden Kunst in einer enzyklopädischen Breite, und zwar von historischen und religiösen Gemälden über die moralische und anekdotische Gattung, Stillleben und Portrait bis zur Landschaftsmalerei. Die Ausstellungsjurys wählten die Werke nicht nur aus böhmischen Ländern, sondern häufig auch aus Europa aus (Deutschland, Österreich, Polen, Belgien, Frankreich, Großbritannien und anderen), die zuerst in den Ausstellungsräumen in Žofín und seit 1885 in Rudolfinum präsentiert wurden.

Diese Ausstellungen gewannen seit Anfang ein großes Interesse beim Publikum, sie beeinflussten die Entwicklung der einheimischen Kritik im Bereich der bildenden Kunst und förderten den Kunsthandel. Entscheidend war vor allem der gegenseitige künstlerische Austausch zwischen Prag, Wien, München und Pairs. Das tschechische Publikum hatte die Möglichkeit, den künstlerischen Aufstieg von vielen bedeutenden tschechischen Autoren im Rahmen der Ausstellungen zu beobachten, und zwar auch von denen, die im Ausland wirkten: Jaroslav Čermák, Václav Brožík, Julius Mařák, Antonín Chittussi, Vojtěch Hynais, František Ženíšek, Luděk Marold, Hanuš Schwaiger, Jakub Schikaneder, Max Švabinský, Josef Václav Myslbek, Alfons Mucha und viele andere. Von ausländischen Autoren wurden hier zum Beispiel folgende ausgestellt: Jan Matejko, Michail Ajvazovský, Vasilij Vereščagin, Karl Theodor von Piloty, Hans Makart, Mihály Munkacsy, Félicien Rops, Franz von Stuck, August Rodin, Fernand Khnopf, Vasilij Kandinskij, Odilon Redon, James Ensor und andere.