Jiří Slíva. Durch die Zeichnung zum Sinn

26/06/2019 bis 25/08/2019
Ausstellungssaal „13“
Autor: 
Helena Musilová
Kurátor: 
Marcela Štýbrová

Der Zeichner, Grafiker, Musiker, Dichter, Soziologe und Futurist Jiří Slíva (1947, Pilsen) ist ein unübersehbares Phänomen der tschechischen sowie europäischen Szene der bildenden Kunst im Bereich des gezeichneten Humors, der Illustration und freien Grafik. Seine Werke tauchen in mehr als 180 Büchern auf, eine Reihe davon bilden die Autorenpublikationen, sein Werk erhielt viele Auszeichnungen und ist in vielen privaten sowie öffentlichen Sammlungen vertreten. Seit dem Jahr 1979 wirkt er als freiberuflicher Künstler.

Slívas Werke werden durch den Sinn für Humor, Hyperbel, visuelle Abkürzung und durch die Fähigkeit charakterisiert, das gewählte Thema blitzschnell treffend zu fassen. Slíva, vielleicht auch weil er über keine klassische Ausbildung in der bildenden Kunst verfügt (und in diesem Sinne ein Autodidakt ist), fand einen charakteristischen bildenden Stil, der durch die Einfachheit geprägt ist und auf der stilisierten Zeichnung und markanten Farbigkeit baut. Dennoch sind es vor allem Themen, die für das Schaffen von Jiří Slíva charakteristisch sind. Seine Welt wird hauptsächlich von Kaffee, Wein, jüdischen Aphorismen und Anekdoten, Zusammenleben von Männern und Frauen, Musik, besonders dann Jazz zusammengestellt… Im Unterschied zu anderen Zeichnern kommentiert er nicht die alltäglichen Situationen, sondern eher allgemeinere, überzeitliche Handlungen, die in der ganzen Welt verständlich sind.
Die Ausstellung in der Westböhmischen Galerie entsteht in der engen Kooperation mit dem Autor und stellt in vier Kapiteln eine Auswahl von Grafiken und Zeichnungen aus den letzten zwanzig Jahren vor. Das erste Kapitel widmet sich dem Wein und Kaffee, das zweite den Weltidolen (Chaplin, Freud, Mickey Mouse), das dritte dem Jazz und das vierte wird sich mit Unsinn beschäftigen.