Comiclinien - Comiclinks

21/10/2022 bis 29/01/2023
Ausstellungssaal „13“
Autor: 
Eva Bendová, Václav Šlajch
Kurátor: 
Marcela Štýbrová

Der entscheidende Bestandteil des Comics ist die Zeichnung. Die Zeichnung, die in Sequenzen eine Geschichte, eine Erzählung in Bildern bildet. Der Comicautor ist ein Zeichner – ein figuraler Zeichner, er muss einen markanten Stil, die Stimmung der Geschichte in der Bilderzählung in einer Reihe der nacheinander folgenden Bildsequenzen halten. Was für Zeichnungsmöglichkeiten gibt und gab es im spezifischen tschechischen Comic? Wie haben sich die Künstler gegenseitig inspiriert? Und entspricht das publizierte und populäre Ergebnis ihrem eigenen ursprünglichen Werk? Die Ausstellung zeigt im Vergleich der Zeichnung und der gedruckten Ergebnisse, in einer Reihe von Hinweisen (Links) die gegenseitigen Inspirationen und Stilmerkmale der bedeutenden Persönlichkeiten der tschechischen Comiczeichnung von seinen Anfängen im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

„Comiclinks“ untersuchen die Einflüsse, Trends und Verbindungen der tschechischen Autoren mit der Welt im Laufe der Geschichte des Comics vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die Comiclinie ist nicht nur die Zeichnungslinie, sie verbindet einzelne Autoren und führt zu Comiclinks in der Zeit und im Raum. Die Absicht der Ausstellung ist konkrete (offenbare) Beispiele der künstlerischen Einflüsse zu präsentieren:  entweder gestandenen (zum Beispiel eine Form der Zitation, Homage), oder anders belegbaren. Die Ausstellung besteht aus insgesamt vier Hauptlinien, „-links“ der Einflüsse, die in der Ausstellung wie folgt bezeichnet werden: Saudeks Linie (Linie/Link 1), Ladas Linie (Linie/Link 2), „Linie der Schnellen Pfeile“ (Linie/Link 3) und Busch-Tintins Linie (Linie/Link 4). Im Rahmen von jeder Linie werden bedeutendste Autoren entweder durch originale Zeichnung oder durch Printmedien, konkrete veröffentlichte Comics präsentiert. In der Saudeks Linie fehlen die Autoren nicht wie Jean Giraud (Mebius), Kája Saudek, Libor Páv, Jan Patrik Krásný, Karel Jerie, in der Ladas Linien sind es dann Josef Lada mit Zeichnungen und Marek Čolek (Tin Can Forrest), in der Linie, die auf das Phänomen der Schnellen Pfeile und abenteuerlichen Geschichten hinweist, sind Fišer, Čermák, Konečný, Jiří Grus und Tomáš Staněk vertreten. Die letzte Linie werden die lithographischen Zeichnungen von Wilhelm Busch, gedruckte Werke von Benjamin Rabier, Charles Burns, Zeichnungen und Comic von Václav Šlajch und Tomáš Motal.

Einen Bestandteil der Ausstellung bilden auch originale Comicblätter und zugleich Ausschnitte aus der Presse (die die konkreten Beispiele der Zusammenhänge präsentieren) oder Prints bei digital schaffenden Autoren der Gegenwart.
Das Ziel ist es nicht, die Epigonen der großen Namen vorzustellen, sondern Autoren, die den teilweise übernommenen Einfluss in einen persönlichen, spezifischen Stil transformierten. Deshalb tauchen zum Beispiel bei den „Saudeks“ Nachfolgern nicht die Namen wie Dan Růžička oder Štěpán Mareš auf, die den Saudeks Stil nur leer ohne eigene Invention assimilierten.

Das Team der Autoren kann dank der beruflichen Ausrichtung in ausgewählten Beispielen sowohl gegenwärtige als auch historische Zeichnungsherangehensweisen und Drucke samt Sicherung der Anleihen – von Institutionen oder von privaten Personen, Zeichnern präsentieren.